»mamazin« — digitales kommunikationsmedium während einer pandemie
text, fotografie, editorial design
Mamazin ist ein selbst initiiertes digitales
Magazin, das in der Zeit während
der Corona-Pandemie entstanden ist. Es
diente in erster Linie dazu, meine Mutter
über einen Zeitraum von mehreren
Wochen täglich über meine Gedanken
in Kenntnis zu setzen um so zumindest
eine virtuelle Art von Nähe herzustellen.
Da gemeinsame freie Zeit im Alltag aufgrund
beidseitiger Berufstätigkeit rar
war und es zu dieser Zeit verboten war
sich persönlich zu sehen, schrieb ich
jeden Tag von Dingen, die mich gerade
beschäftigten, machte Fotos in meiner
unmittelbaren Umgebung und sendete
ihr die gelayouteten Inhalte per Whatsapp
zu.
Auf diese Weise war eine asynchrone
Kommunikation möglich und ich konnte
sie ein Stück weit mehr an meinem
Leben teilhaben lassen, als es über das
Telefon möglich gewesen wäre.
Schließlich hatte ich den ganzen Tag Zeit
meine Gedanken zu sammeln.
Sie rief mir nach Möglichkeit kurz nach
meiner Nachricht an und wir kamen
aufgrund der zuvor ausgetauschten Inhalte
schneller in einen Gesprächsfluss.
Sie bestätigte mir, dass die Nachrichten
ihr Freude bereiteten und sie ein tief
gehendes Verständnis für meine Ansichten
gewinnen konnte. Wir fühlten uns
beide einander verbunden.